Sustainable construction needs monitoring
Schadenserwartung
Flachdächer gelten als architektonisch und funktional attraktiv – bergen aber unterschätzte Risiken. Dieser Beitrag zeigt, warum Schäden häufiger und früher auftreten als bisher angenommen.
Flachdächer sind dauerhaft hohen Belastungen ausgesetzt – durch Witterung, Temperaturwechsel, stehendes Wasser und mechanische Einwirkungen während Bau und Nutzung. Trotz technischer Fortschritte zeigt sich in der Praxis, dass Undichtigkeiten früher und häufiger auftreten als allgemein angenommen.
- Laut einem Forschungsbericht der TU Wien (2023) erwarten Fachleute den ersten Schaden an Flachdächern in 42% der Fälle in den ersten 2 Jahren.
- In der gutachterlichen Analyse zeigten 67 % der Gründächer und 63 % der Warmdächer mindestens einen Schaden.

Ein Großteil der Schäden wird bereits innerhalb der ersten beiden Nutzungsjahre erwartet – insbesondere bei Gründächern und Warmdächern.
Schadensursachen
Was steckt hinter den hohen Schadensraten?
Eine Schadensstatistik der Europäischen Vereinigung „dauerhaft dichtes Dach“ (ddD) nennt folgende Hauptursachen:
- 45 % mangelhafte Ausführung
- 34 % Planungsfehler bzw. fehlende Planung
- 14 % Materialversagen bzw. falsche Anwendung
Die VHV Versicherung bestätigt in ihrem Bauschadenbericht 2023/24, dass fast 70 % aller Schäden im Hochbau auf Konstruktions- und Wasserschäden zurückzuführen sind.
Speziell zu Rechenzentren:
Laut einer Studie von Emerson Network Power sind rund 10 % aller ungeplanten Rechenzentrums-Ausfälle auf Wasserlecks zurückzuführen – z. B. durch Undichtigkeiten an Dächern, Rohrleitungen oder Kühlanlagen.
Die Kosten pro Stunde IT-Ausfall liegen in 60% der Fälle bei über 100.000 € und in 15% bei über 1 Million €.

Konstruktive Mängel und Wasser-/Feuchteschäden stellen über Jahre hinweg die mit Abstand häufigsten Schadensarten dar.
Ob Gewerbebau, Rechenzentrum oder Bildungseinrichtung – durch frühzeitiges Monitoring lassen sich Schäden vermeiden, bevor sie zu kostenintensiven Sanierungen führen.